ENGELSKAPELLE

Die Kapelle der Heilligen Drei Könige, die erst später den hl. Engeln geweiht wurde, wurde wahrscheinlich im 15. Jahrhundert auf der südlichen Seite der Kirche angebaut. Ihr Kreuzgewölbe besteht aus zwei Feldern.

ENGELSKAPELLE

Seitenaltäre, Bilder

Altar der hl. Barbara (1)

Autor unbekannt – Holz – 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts

Der frühbarocke Altar mit Säulenretabel, das ein Knorpelwerk schmückt, stammt aus der gleichen Zeit und der gleichen Werkstatt wie der Altar in der Kapelle der hl. Anna. Auch hier ist seine ursprüngliche Ausstattung nicht komplett erhalten. Die Figuren des hl. Franz von Assisi und seiner Zeitgenossin, der hl. Klara (ursprünglich trug sie einen Stab als Zeichen der Äbtissin und in der Rechten eine Monstranz), genauso wie das kleine Bild im Altaraufsatz mit dem Motiv der Hl. Familie auf dem Weg nach Jerusalem (die Jungfrau Maria, der zwölfjährige Jesus und der hl. Joseph unter dem Schutz des Hl. Geistes) befinden sich seit ihrer Entstehung in der Kapelle. Das ursprüngliche Altarbild ist nicht erhalten. Es wurde um das Jahr 1880 durch eine Leinwand mit dem Motiv der hl. Barbara von Johannes Bochenek (1831–1909) ersetzt.
DSC_0633 ve velké velikostiBild der Heiligen Familie, Öl auf Leinwand, Ende des 17. Jahrhunderts

Bild des Schutzengels

Autor unbekannt – Öl auf Leinwand/ 70er oder 80er Jahre des 18. Jahrhunderts

Der Autor paraphrasiert hier die Geschichte des alttestamentarischen Tobias, der vom Erzengel Raphael begleitet wird, zugunsten einer universelleren Botschaft über Gottes Schutz durch einen Schutzengel. Ein Mann im Pilgergewand wird von einer überlebensgroßen Gestalt eines Engels geführt und schreitet unter seinem Schutz mit Vertrauen durch die Welt, die von Sünden und Fallen umschlungen ist, dargestellt durch eine Schlange, die höllisches Feuer ausstößt. Der Engel weist mit der Rechten nach oben, wo der Name Gottes auf Hebräisch steht. Er ist ein Symbol der Sicherheit und dauerhaften Zuflucht.

Bild des unter dem Kreuz fallenden Christi (3)

Autor unbekannt – Öl auf Leinwand/ 70er oder 80er Jahre des 18. Jahrhunderts

Jediný dochovaný obraz z pozdně barokní křížové cesty, původně na rámech opatřené o nápisy v moravštině. S ohledem na její špatný stav a nekompletnost se během rekonstrukce interiéru v roce 1920 rozhodlo pořídit křížovou cestu novou. Byla zakoupena v roce 1923 v Mnichově v uměleckém ústavu Josefa Müllera (1872–1935; Kunstanstalten Josef Müller).

Altar der Jungfrau Maria vom Rosenkranz (4)

Johannes Balthasar Janda – Holz – 1874

Der neugotische Altar stammt aus der Werkstatt des Berliner Bildhauers Johannes Balthasar Janda (1827–1895), gebürtig aus Darkovičky. Es ziert ihn ein Relief der Madonna vom Rosenkranz, das die Jungfrau Maria in ihrem himmlischen Ruhm mit dem Jesuskind zeigt, wie sie dem knienden hl. Dominikus den Rosenkranz übergibt. Rechts befindet sich im Gebet vertieft die hl. Katharina von Siena mit einem Kranz von Rosen zu ihren Füßen. Das gleiche Relief schuf Janda kurz davor auch für die Kirche des hl. Paulus beim Dominikanerkloster in Berlin-Moabit (1872–1873). Während in Berlin auf dem Bilderrahmen fünfzehn Szenen der Rosenkranzgeheimnisse dargestellt sind, ist das Relief in Hultschin in die neugotische Architektur eingebettet und wird im Giebel durch das Relief des segnenden Gottes des Vaters und der Taube des Heiligen Geistes ergänzt.

 ReliéfRelief der Rosenkranzmadonna von J. Janda in der St. Paul Kirche in Berlin-Moabit, historische Fotografie, Zustand vor 1945.

Epitaph

Epitaph der Freiherren von Würben und Freudenthal

Autor unbekannt – Sandstein – 1625

Autor unbekannt – Sandstein – 1625

Im Jahre 1625, nur ein Jahr nach dem Aufstieg in den Grafenstand, ließ Wenzel von Würben und Freudenthal († 1649) zwei steinerne, den verstorbenen Familienmitgliedern gewidmete Gedenktafeln in der Kirche (ursprünglich an beiden Seiten des Hauptaltars) anbringen. Eine Tafel sollte der Linie des Vaters, Johann von Würben (1572), und die zweite Tafel der Linie der Mutter, Maruše von Tworkau und Krawarn († 1625), gedenken. Beide Epitaphe existierten noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Ein Foto aus dem Jahre 1910 zeigt sie an der Außenwand der Kirche. Im Jahre 1922 zerbrach jedoch die Gedenktafel von Maruše beim Transport in den Innenraum der Kirche und wurde vernichtet. Man kennt sie also nur von einem einzigen Foto. Auf der erhaltenen Tafel, die später in der Engelskapelle platziert wurde, befindet sich ein Textfeld, das mit einer Gruppe von Wappen der väterlichen Linie der Freiherren von Würben umsäumt wird. Ihr Wappen dominiert in der Tafelmitte oben, auf den Seiten befinden sich Wappen der Geschlechter, aus denen die Ehefrauen der Freiherren von Würben und Freudenthal stammten (aus Füllstein, Scherotin, Sternberg, Kraigk, Nassiedel, Pernstein, Krawarn, Ludanitz und Neu Cerekwe). Der von Graf Wenzel von Würben und Freudenthal (auf Lateinisch) verfasste Text lautet in der Übersetzung:
Dem höchsten Gott (DOM). Den vornehmen, edlen, berühmten Freiherren von Würben und Freudenthal, dem Großvater Stephan, dem besten Vater Johannes, den kaiserlichen majestätischen Räten, den Hauptleuten des Troppauer Herzogtums, den Herren von Hultschin, Matthias und Stephan, den geliebten Brüdern und zahlreichen Cousins, die hier in Gott ruhen. Friede sei ihrer Asche. Graf Wenzel von Würben und Freudenthal, Herr in Hultschin, Fulnek, Paskau und Hohenstadt an der March, Reichsgeheimrat und Kammerherr, am 31.5.1625.

epitafEin Paar Gedenkepitaphe aus der Zeit, als sie an der Außenseite der Kirche angebracht waren. Die Grabplatte von Maruše Tvorkovská (links) ist nicht erhalten, die Platte rechts gehört den Brünnauer von Würben. Historische Fotografie, Zustand vor 1922, Rekonstruktion der Farbgebung der Wappen.

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