Pfarrkirche des hl. Johannes des Täufers

ArchitektAutor unbekannt, Umbau von Josef Seyfried

Výstavba1. Hälfte des 14. Jahrhunderts, 1618, 1791, 1902

AdresaPfarrstraße/ Farní, Schlossstraße/ Zámecká

Die gotische Kirche des hl. Johannes des Täufers wurde südlich des Ringplatzes in der Nähe der Stadtmauer gebaut. Eine genaue Zeit des Kirchenbaus ist nicht bekannt. Es lässt sich jedoch annehmen, dass das Presbyterium mit dem Schiff während der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gebaut wurde.

Die Kirche wird zum ersten Mal im Jahre 1378 schriftlich erwähnt, als die Troppauer Fürsten Wenzel und Primislaus den Brüdern Peter und Kuneš von Varta, Besitzer des Hofes in Hultschin, erlaubten, sechs Schock (6x60 Stück) Groschen für den Bau eines neuen Seitenaltars des Leibes Christi zu schenken. Etwa im 15. Jahrhundert wurde von der südlichen Seite die Kapelle der hl. drei Könige (später Engelskapelle) angeschlossen und während des 16. Jahrhunderts kamen die gegenüberliegende Kapelle der hl. Anna (1508), hinter der Kapelle der hl. drei Könige eine kleine Kapelle des Erzengels Michael und ihr gegenüber die Kapelle von Maria von Ägypten (beide 1522) hinzu. Die Renaissancegrabsteine der Eigentümer des Hultschiner Landbesitzes – der Herren von Zwole und Freiherren von Würben – stammen aus dem 16. Jahrhundert und befanden sich ursprünglich an der Außenfassade der Kirche. Im Jahre 1597 geschah eine Katastrophe. Der Kirchturm stürzte ein und zerstörte einen Teil des Kirchenschiffs sowie das Gewölbe. Kurz nach dem Wiederaufbau brach im Jahre 1616 ein Feuer aus, das die Kirche erneut stark beschädigte und das Gewölbe nochmals einstürzen ließ.

Die heutige Form der Kirche ist von zahlreichen Veränderungen im Barockstil vom 17. und 18. Jahrhundert gekennzeichnet. Das heutige Tonnengewölbe stammt aus dem Jahre 1618. In den sechziger Jahren des 17. Jahrhunderts wurde während der Herrschaft der Herren von Gaschin der Innenraum der Kirche neu ausgestattet. Sie schafften einen neuen Altar mit einem massiven geschnitzen Retabel aus der Werkstatt des Ratiborer Bildhauers Salomon Steinhoffer (?–1665), einen Altar für die Kapelle der hl. Anna, eine Orgel und liturgische Gegenstände an. Das Interieur und Exterieur der Kirche wurden um das Jahr 1791 stark verändert, als der neu gebaute Kirchturm mit einem spätbarocken bis klassizistischen Dekor geschmückt wurde.

Im Jahre 1901 entschied sich der Pfarrer Hugo Stanke (1861–1921) für eine partielle Regotisierung des Innenraums. Übrigens ließen schon seine Vorgänger die neogotischen Altare der allerseligsten Jungfrau Maria vom Rosenkranz (Jan Baltazar Janda, 1874), des hl. Kreuzes (Heinrich Pohlmann, 1875, heute unbekannt, nach dem Entwurf von Janda) und die gegenüberliegenden Seitenaltare der Jungfrau Maria, Königin des Himmels und der Kreuzung (Mayer‘sche königliche Hofkunstanstalt München, achtziger oder neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts) anschaffen. Nach den Vorschlägen von Stanke arbeitete im Jahre 1901 Josef Seyfried (1865–1923) das Projekt der Regotisierung des Presbyteriums aus, das ein Jahr später realisiert wurde. Das Presbyterium wurde mit einem historisierenden Gemälde ausgemalt (Hans Martin aus München, im Jahre 1954 übermalt) und es wurden neue Bleiglasfenster (Otto Lazar aus Ratibor) sowie eine Altarmensa mit einem neogotischen Tabernakel (Wilhelm Drechsler aus Troppau) angeschafft.

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