Kapelle des hl. Johannes Nepomuk

ArchitektAutor unbekannt

Výstavba1725 (1940 abgerissen)

AdresaFriedensplatz/ Mírové náměstí

Diese nicht besonders große Kapelle des hl. Johannes Nepomuk gehörte seit dem Jahre 1725 zum Wahrzeichen des Friedensplatzes. Der damalige Eigentümer des Hultschiner Landbesitzes, Graf Johann Josef von Gaschin (1681–1738), ließ sie bauen, und zwar in der Atmosphäre des zunehmenden Kultes, der sich nach der Seligsprechung im Jahre 1721 rund um den tschechischen Märtyrer ausbreitete. Es handelte sich um einen einfachen barocken prismatischen Zentralbau mit fast quadratischem Grundriss.

Die Kapelle wurde mehrmals beschädigt. Während des großen Stadtbrands am 12. März 1761 brannte das Dach nieder, die Wölbung brach ein und die Hitze ließ auch das Mauerwerk bersten. Das Feuer hat zugleich auch alle ursprünglichen Kunstwerke zerstört. Im Jahre 1796 wurde die Kapelle auf Kosten des Dekans Josef Ignác Bolík (?–1798) saniert. Er ließ eine Schilfdecke einbauen und die Kapelle streichen. Das Dach musste mehrmals renoviert werden. Während der Renovierung im Jahre 1840 setzten nach der Abnahme der Bedachung starke Regenfälle ein und die bemalte Decke der Kapelle wurde dermaßen nass, dass Teile davon herunterfielen. Erst im Jahre 1850 wurde sie durch ein Kuppelgewölbe ersetzt. Im vorderen Teil der Kapelle wurde der frühbarocke Altar aus den sechziger Jahren des 17. Jahrhunderts platziert. Das ursprüngliche barocke Bild des Heiligen wurde um das Jahr 1900 durch ein neues ersetzt, wahrscheinlich aus der Werkstatt des Münchener Künstlers Benedikt Müller. Weitere Renovierungen (neue Fassade, neue Bedachung) wurden in Jahren 1906 und 1936 durchgeführt.

Die Kapelle stand bis zum Jahre 1940 in der Mitte des Ringplatzes. Danach wurde sie abgerissen, drei Gründe kommen dafür in Frage: Die Kapelle befand sich in einem schlechten bautechnischen Zustand und behinderte außerdem den Verkehr, denn die Hauptstrecke Troppau-Ostrau führte diagonal über den Platz. Der Hauptgrund war jedoch wohl ideologisch. Von dem Platz, der damals Adolf Hitler Ring hieß, sollte das Denkmal verschwinden, das an die vorangegangene Zugehörigkeit zu den Böhmischen Ländern erinnerte. Der wirkliche Grund ist bis heute strittig.

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